
Gesundheitstrend: Detox
Detox-Kuren sind heute voll im Trend – nicht nur im Internet, wo es vor schmackhaften Detox-Rezepten nur so wimmelt. Auch in den anderen Medien wird der Trend heftig und kontrovers diskutiert. Detox ist die Abkürzung für Detoxifikation und heißt Entgiftung. Die meisten haben mit Sicherheit schon einmal von einer Fastenkur gehört – eine weit verbreitete Detox-Methode, die aber leider sehr anstrengend ist. Zum Glück gibt es noch andere Wege, seinen Körper zu entgiften.
Warum macht Detoxen Sinn?
Hierzulande haben viele Menschen Übergewicht – aufgrund einer Überversorgung des Körpers mit Lebensmitteln und Fehlernährung. Zu viele säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke bringen den für eine gute Gesundheit wichtigen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt nachhaltig durcheinander.
Auch andere Substanzen können den Körper vergiften. Die meisten Giftstoffe und Stoffwechsel-Abbauprodukte werden üblicherweise über die Nieren, den Darm, die Haut und die Lungen ausgeschieden. Sind sie jedoch im Übermaß vorhanden, gelingt das dem Körper nicht mehr und er speichert sie als Schlacken in seinem Bindegewebe.
Als Schlacken bezeichnet man im Körpergewebe angelagerte neutrale Salze. Sie waren ursprünglich einmal Säuren und Giftstoffe, die der Körper mithilfe basischer Mineralien wie Magnesium und Kalzium neutralisiert hat. Damit verhindert er, dass die inneren Organe durch den Kontakt mit ihnen geschädigt werden.
Die in den Zotten der Darmschleimhaut befindlichen schwarzen Schlacken haben eine andere Konsistenz und werden über den Stuhlgang ausgeschieden, wenn der Betroffene eine Darmsanierung macht. Darm-Schlacken entstehen, wenn der Körper einen Teil der zugeführten Fertigmahlzeit, erhitzte Fette und andere Stoffe nicht richtig verdaut.
Nahrungsmittelzusätze werden mit einer Schleimschicht umhüllt, da der Stoffwechsel sie für Toxine hält. Stellt er zu viel Schleim her, lagert dieser sich auf der Darmschleimhaut ab, verhärtet und behindert letztlich die natürliche Darmbewegung. Die Folge: Verstopfung und unregelmäßiger Stuhlgang.
Als Detox oder Detoxing bezeichnet man alle Maßnahmen, die den Körper von diesen Schlacken befreien. Detox-Kuren sind oft zugleich Reduktionsdiäten, da man mit ihnen auch sein Körpergewicht verringert.
Wer seine Gesundheit und Vitalität verbessern möchte, kann mehrmals pro Jahr eine solche Entgiftung durchführen. Denn sind zu viele der schädlichen Schlacken im Körper gespeichert, wird das Bindegewebe unelastisch. Stoffwechsel-Abbauprodukte können nicht mehr vollständig entsorgt werden. Die mit Schlacken angereicherten Zellen werden nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigen Vitalstoffen versorgt. Die Folge: Sie können ihre jeweilige Aufgabe nicht wie bisher erfüllen. Es kommt zu Krankheiten. Man fühlt sich ständig müde und ausgelaugt, obwohl man genügend geschlafen hat. Die zunehmende Bindegewebsschwäche zeigt sich in Form von Gesichtsfalten, Cellulite am Gesäß und an den Oberschenkeln, unbeweglicheren Gelenken und schlechter belastbaren Bändern und Sehnen. Außerdem neigt der schleichend vergiftete Körper zu Krampfadern. Zu besonders starken Beschwerden kommt es dort, wo sich die meisten Schlacken angelagert haben. Sogar die Bandscheiben können davon betroffen sein. Durch eine regelmäßige Entgiftung werden außerdem noch folgende "Schadstoffe" ausgeleitet:
- Umweltgifte (Pestizide, Herbizide, Abgase)
- Chemikalien (Kosmetika, Medikamente, Waschmittel, Chlor aus Trinkwasser)
- Wohn-Gifte (Holzschutzmittel, Formaldehyd)
- Lebensmittelzusätze (Geschmacksverstärker, künstliche Farbstoffe, Säuerungsmittel) und
- Genussmittel-Gifte
Für eine erfolgreiche Detox-Kur sollte man einen Zeitraum von mindestens 7 Tagen einkalkulieren. Besser sind 14- oder 21-tägige Entgiftungen.
Übrigens: Menschen, die in Zukunft gesünder leben möchten, verbinden eine Detox-Kur mit einer kalorienarmen Reduktionsdiät und einer dauerhaften Ernährungsumstellung auf basische oder wenigstens basenüberschüssige Kost. Außerdem machen sie idealerweise vor der eigentlichen Entgiftung eine gründliche Darmsanierung mit anschließendem Aufbau einer gesunden Darmflora. Dadurch kann der Körper später die Nährstoffe besser aufnehmen und verwerten.
Aber Vorsicht: Wer meint, in Zukunft nicht auf Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Weißmehl-Erzeugnisse, Süßigkeiten, Kuchen und Fertigmahlzeiten verzichten zu können, sollte besser keine Entgiftung machen. Da diese Nahrungsmittel Säurebildner sind und die Speicherung von Schlacken im Körper fördern, verzehrt man sie - wenn überhaupt - nach der Detox-Kur nur in geringen Mengen.
Welche Methoden gibt es?
1. Entgiftung mit Smoothies und Suppen: Detoxing geht auch ganz einfach zu Hause – mit selbst zubereiteten grünen Smoothies und Gemüsesuppen. Zur Herstellung der Gesundheitsdrinks zerkleinert man frisches Gemüse und Obst und püriert die Zutaten im Hochleistungsmixer. Das verwendete Obst und Gemüse - manche grünen Smoothies enthalten sogar Beeren - ist idealerweise biologisch angebaut, um dem Körper nicht noch mehr Gifte zuzuführen. Die Smoothies enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die den Stoffwechsel und die Entgiftung anregen. Außerdem machen sie fit und munter und sind ein guter Einstieg in eine basische Ernährungsweise. Um Kalorien einzusparen, reduziert man den Obst-Anteil zugunsten der Gemüse-Menge. Im Internet findet man eine große Anzahl von grünen Smoothie-Rezepten. Die Smoothies-Detox unterstützt man besten mit 2 bis 3 Litern Wasser oder ungesüßtem Kräutertee.
2. Entgiftung mit Salat: Wem der Gedanke nicht behagt, während der Detox-Phase nur Flüssiges zu sich zu nehmen, kann auch eine Salat-Entgiftung mit Rohkost-Salaten und kalorienarmen, selbst hergestellten Dressings machen. Auch hier gilt: nur Bio-Qualitäten verwenden!
3. Entgiftung mit Naturreis: Eine weitere Alternative ist das Detoxing mit Gemüse und Naturreis. Das Bio-Gemüse wird nur kurz gedünstet und zusammen mit gekochtem Naturreis gegessen. Für eine optimale Entgiftung sorgen beispielsweise alle Kohlsorten, Spinat und Sellerie. Diese Kur eignet sich vor allem für diejenigen, die nicht gut mit knurrenden Mägen umgehen können.
4. Entgiftung mit Tees: Abnehmwillige, die ihre Detox-Phase noch zusätzlich mit basischen Tees unterstützen möchten, haben dabei die Wahl zwischen Grüntee und verschiedenen Kräutertees. Grüntee reduziert außerdem noch den Heißhunger auf Süßigkeiten.
5. Entgiftung mit Kräutern und Gewürzen: Brennnessel, Mariendistel, Süßholz und Ingwer haben eine stark entwässernde und zusätzlich noch entzündungshemmende Wirkung. Löwenzahn und Beifuß enthalten Senföl-Glykoside und Bitterstoffe. Sie beschleunigen den Stoffwechsel und fördern die Entgiftung. Chicoree und Artischocke entgiften und schützen noch zusätzlich die Leber. Einen guten Detox-Effekt hat auch das asiatische Gewürz Kurkuma.
Unser Tipp zur Förderung der Entgiftung:
Da die Detox-Kur nur wenige Kalorien enthält und über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt anstrengend ist, empfehlen Ernährungsexperten, sich zu ihrer Unterstützung nur maßvoll zu bewegen. Langsames Radfahren und lange Spaziergänge sind gut geeignet. Außerdem können Wechselduschen und Bürstenmassagen die Entgiftung fördern.