
Die Vor- und Nachteile von Smoothies
Smoothies sind in. Das belegen unter anderem die vielen Rezeptbücher im Handel und unzählige Fotos auf Social Media Plattformen wie Facebook oder Instagram. Auch ich mache mir manchmal einen leckeren Smoothie. Trotzdem sehe ich das Thema kritisch, denn viel zu oft suggerieren Blogs, Zeitschriften und Kochbücher, dass Smoothies immer und ausschließlich gesund sind. Doch das würde ich so nicht unterschreiben. Heute lernst du die Vor- und Nachteile von Smoothies kennen und wie du das Gesündeste aus ihnen herausholst.
Welche Vorteile Smoothies haben
Süße Erfrischung:
Früchte sind natürlich süß und somit der wichtigste Ersatz für Süßigkeiten. Gerade im Sommer eignet sich Obst als guter Snack für zwischendurch. Auch in Smoothies sorgen Früchte für einen süßen, leckeren Geschmack – eine willkommene Abwechslung, wenn Wasser langweilig wird.
Schnell verfügbar:
Smoothies lassen sich schnell und einfach zubereiten, solange du einen Mixer hast. Auch in Fußgängerzonen und Einkaufszentren gibt es mittlerweile fast an jeder Ecke Smoothies zu kaufen. Daher sind sie auch unterwegs schnell verfügbar.
Echte Lebensmittel:
Die Hauptbestandteile von Smoothies sind Obst und Gemüse. Das sind echte, also unverarbeitete, Lebensmittel, die auch unsere Großeltern kennen (bei Süßigkeiten oder anderen Snacks ist das nicht immer der Fall). Demzufolge ist ein Smoothie oft die gesündere Alternative im Vergleich zu vielen anderen Snacks.
Weniger Lebensmittelabfall:
Jedes Jahr landen tonnenweise Lebensmittel im Müll, weil sie verdorben oder einfach nur übrig sind. Vielleicht wirfst auch du gelegentlich in Vergessenheit geratenes Obst und Gemüse weg. Bei Smoothies spielt es allerdings keine Rolle, ob eine Banane schon braun oder ein Salat etwas welk geworden ist. Daher sind Smoothies ein guter Weg, um Reste zu verwerten und weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
Gesundheitsfördernd:
Immer wieder tauchen Erfahrungsberichte auf, die Smoothies beinahe übernatürliche Kräfte zusprechen. Manchen Menschen helfen Smoothie-Diäten oder -Kuren beim Entgiften und Entschlacken. Ich bin diesbezüglich skeptisch, denn einerseits sind Diäten in meinen Augen immer falsch und andererseits erscheint es mir am gesündesten, Obst und Gemüse im Ganzen zu essen.
Warum Smoothies nur eingeschränkt zu empfehlen sind
Mythos Vitaminmangel:
Das Hauptargument für Smoothies ist oft der hohe Vitamingehalt. Allerdings ist es ein Mythos, dass jeder Mensch unter einem Vitaminmangel leidet. Zweitens sind nicht einmal alle Vitamine speicherbar, z. B. Vitamin C. Falls dein Körper zum Zeitpunkt des Vitaminschocks durch den Smoothie damit überversorgt ist, scheidet er das Vitamin C sofort wieder aus.
Ungesünder als im Ganzen:
Viele glauben, dass sie nie so viel Obst und Gemüse essen könnten, wie ein Glas Smoothie enthält. Das mag sein, doch es ist ernährungstechnisch ein Unterschied, ob wir eine Frucht im Ganzen oder püriert essen. Vor allem die Ballaststoffe werden bei der Verarbeitung in Mitleidenschaft gezogen. Diese bewirken, dass unser Körper besser mit dem enthaltenen Fruchtzucker zurechtkommt. In Smoothies und Säften funktioniert dies nicht mehr. Dies ist daher ein weiteres Argument dafür, Obst und Gemüse im Ganzen zu essen (wenn auch etwas weniger). Außerdem kann der Körper Vitamine auch am besten verarbeiten, wenn er sie aus ganzen Früchten erhält.
Große Mengen Fruchtzucker:
Mit süßen Getränken nehmen wir sehr schnell viel Energie auf. Das liegt unter anderem daran, dass wir das Trinken kaum mitbekommen, zum Beispiel im Gespräch. Außerdem trinken wir meist mehr Früchte, als wir essen würden, und nehmen so insgesamt sehr viele Kalorien zu uns. Von einem gesunden Durstlöscher kann dabei keine Rede sein, denn die meisten Fertig-Smoothies enthalten mehr Kalorien als eine Cola.
Kein Kauen:
Da wir Smoothies nicht zerkauen müssen, fehlt uns dieses wichtige Signal zur Sättigung. Daher machen Smoothies weniger satt als feste Mahlzeiten.
"Smoothie" ist nicht geschützt:
Während es genaue Vorschriften und Anforderungen an Milch oder Bier gibt, fehlen sie für den Begriff "Smoothie". Daher können gekaufte Smoothies theoretisch alles Mögliche enthalten.
Zucker und andere Zusätze:
Wenn du einen Smoothie kaufst, kann er nicht nur Konservierungs- und Farbstoffe enthalten, sondern auch eine Menge Zucker. Zwar könnte man das an der Zutatenliste bzw. der Nährwerttabelle erkennen, aber wer liest diese schon bei jedem Kauf?
Oft einseitig:
Damit sich Smoothies einfach herstellen lassen, verwendet die Lebensmittelindustrie oft nur saftige Obstsorten. Das macht Smoothies nicht besonders ausgewogen.
6 Tipps, mit denen du das Gesündeste aus Smoothies herausholst
1. Bereite Smoothies selbst zu!
Wie so oft, ist Selbermachen am gesündesten. Nur dann weißt du, was in deinem Smoothie drin ist. Außerdem kannst du gesunde Zutaten wählen und künstliche Zusätze wie Farbstoffe vermeiden. Alles, was du brauchst, ist ein Standmixer. Gib die gewaschenen oder auch geschälten Zutaten mit etwas Wasser und Eiswürfeln hinein – fertig.
2. Verwende möglichst viel Gemüse!
Um nicht zu viel Fruchtzucker aufzunehmen, solltest du deine Smoothies mit möglichst viel Gemüse zubereiten. Ich verwende beispielsweise oft Blattsalate, Gurke, Spinat (auch tiefgekühlt) und Brokkoli (tiefgekühlt). Tiefkühlgemüse hat den Vorteil, dass es sich einfach portionieren lässt und den Smoothie gleichzeitig kühlt.
3. Lass den Zucker weg!
Die natürliche Süße des Obstes (beispielsweise von Beeren oder reifen Bananen) wird und sollte dir genügen. Mit der Zeit werden dir auch grüne Smoothies (mit einer Banane) ausreichend süß vorkommen.
4. Verwende sättigende Zutaten!
Verwende fetthaltige Zutaten, wenn du eine Mahlzeit durch einen Smoothie ersetzen möchtest. Beispielsweise kannst du mit Nüssen, Mandeln oder Kokosmilch zu mehr Sättigung bei deinem Smoothie beitragen.
5. Sorge für Abwechslung!
Wage dich immer mal wieder an ein neues Rezept heran. Du kannst sowohl Superfoods wie Chia-Samen oder Goji-Beeren, als auch Gemüsesorten probieren, die du noch nie gekauft hast.
6. Verwende regionale und saisonale Zutaten!
Im Idealfall kommst du mit saisonalen und regionalen Produkten aus und trägst so einen kleinen Teil zum Klimaschutz bzw. zur Landwirtschaft in deiner Heimat bei. Das ist allerdings nicht immer leicht.
Über Jasmin Schindler
Healthy Habits und Autorin von Büchern wie „Esst echtes Essen!“ und „Abgespeckt“. Beruflich wie privat beschäftigt sie sich mit Themen rund um eine gesunde Lebensweise.
Jasmin hatte die meiste Zeit ihres Lebens mit ihrer Figur zu kämpfen. Es hätten in ihren Augen stets ein paar Kilos weniger sein sollen. Sie wollte gern so schlank sein wie andere Gleichaltrige, doch viele Versuche abzunehmen zeigten keine Wirkung. Deshalb stehen die Themen Ernährung und Selbstwertgefühl im Mittelpunkt vieler ihrer Texte. Sie glaubt nicht an Diäten, sondern an Gewohnheiten. Diese sollten wir alle in unseren Alltag integrieren, um auf Dauer schlank und gesund zu bleiben. Frische Lebensmittel und der weitgehende Verzicht auf zugesetzten Zucker sind dabei von zentraler Bedeutung. Unser Essen sollten wir lieber selbst kochen, statt auf Fertiggerichte zurückzugreifen – so die Philosophie von Jasmin und ihrem Blogger-Kollegen Patrick Hundt.
Der Blog Healthy Habits dreht sich um gesunde Gewohnheiten in allen Bereichen des Lebens. Statt nach geheimen Tricks, Wundermitteln oder Abkürzungen zu suchen, empfiehlt Jasmin nachhaltige Routinen für die alltägliche Bewegung, den regelmäßigen Sport, aber auch für alles, was das emotionale Wohlbefinden sowie die persönliche Weiterentwicklung fördert. Da immer mehr Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen und sich erschöpft fühlen, sind Themen wie Gelassenheit, Glück, Freiheit und Beziehungen zunehmend wichtig. Über genau diese Themen schreiben Jasmin und Patrick bei Healthy Habits sowie hier bei Generali Vitality.